Fachgerechte Reparatur von Bremsscheiben - Darauf müssen Sie achten
Hier finden Sie nützliches Wissen und wichtige Tipps rund um das Thema Bremsenreparatur.
Wichtiger Sicherheitshinweis
Die nachfolgenden technischen Informationen und Tipps für die Praxis wurden von HELLA erstellt, um Kfz-Werkstätten in ihrer Arbeit professionell zu unterstützen. Die hier auf dieser Webseite bereitgestellten Informationen sollen nur von einschlägig ausgebildetem Fachpersonal genutzt werden.
1. Belagträgerplatte aus Stahl
Die Belagträgerplatte wird individuell an die jeweiligen Anforderungen der Bremsanlage in entsprechender Güte, Festigkeit und Toleranz angepasst. Sie hat die Aufgabe die Temperatur abzuleiten und den Belag im Bremssattel zu führen. Eine Pulverbeschichtung gibt der Trägerplatte einen zuverlässigen Korrosionsschutz.
2. Belagkleber
Speziell entwickelte Kleber auf Phenolharzbasis verbinden dauerhaft die Belagmasse mit der Trägerplatte und gewährleisten eine hohe Abscherfestigkeit.
3. Zwischenschicht
Die Zwischenschicht, auch Underlayer genannt, hat die Aufgabe die Haftung zwischen Reibmaterial und Kleber sicherzustellen. Sie verbessert Härte, Rissverhalten und die Komforteigenschaften des Bremsbelages.
4. Das Reibmaterial
Das Reibmaterial hat anspruchsvolle Aufgaben zu erfüllen und wird deshalb exakt auf den jeweiligen Verwendungsbereich abgestimmt.
5. Sekundärmaßnahme
Zur Beseitigung von Vibrationsgeräuschen können am Bremsbelag unterschiedliche Dämpfungsmaßnahmen, auch Sekundärmaßnahmen genannt, eingesetzt werden. Neben den bekannten Dämmblechen werden auch Dämmlacke oder spezielle Modifikation am Reibmaterial eingesetzt.
6. Verschleißanzeige
Verschleißanzeigen sind Kontrolleinrichtungen um zu erkennen, wann die Bremsbeläge zu erneuern sind. Mechanische Anzeigen werden auf der Trägerplatte aufgenietet. Elektronische Verschleißanzeigen werden als zusätzlicher Sensor im Reibmaterial eingebettet.
7. Kennzeichnung
Zur eindeutigen Identifizierung erfolgt die Kennzeichnung freigegebener Bremsbeläge durch einen Aufdruck auf der Rückseite der Trägerplatte. Somit ist gewährleistet dass jederzeit festgestellt werden kann, wann und wo und durch wen der Bremsbelag hergestellt wurde.
Bremsengeräusche werden durch Reibwertschwankungen während des Bremsvorgangs hervorgerufen. Sekundärmaßnahmen haben die Aufgabe hochfrequente Schwingungen zu unterdrücken und somit Geräusche zu verhindern. Je nach Aufbau der Bremsanlage können diese Maßnahmen fahrzeugspezifisch unterschiedlich sein. Bei einigen Bremsbelägen können mehrere Maßnahmen gleichzeitig zur Anwendung kommen.
Sie können als Lack, Textiloberfläche, Klebefolie oder zusätzliches Dämpfungsblech ausgeführt sein.
Chamfer sind Abschrägungen in der Reibfläche die für jeden Belag individuell entwickelt werden. Die finale Kontur der Abschrägung wird in aufwendigen Fahrversuchen und auf Prüfständen ermittelt.
Aufgabe:
Ein zusätzlich am Bremsbelag montiertes Gewicht erhöht die Gesamtmasse und senkt somit die Resonanzfrequenz des Bauteils. Je nach Auslegung und Positionierung des Gewichtes können durch diese Schwingungsdämpfung gezielt Geräusche reduziert oder vollständig beseitigt werden. Das Design des Gewichtes kann je nach Fahrzeughersteller und Bremssystem unterschiedlich sein.
Durch temperaturabhängige Ausdehnung können, je nach Größe und Form des Bremsbelags, Risse im Reibbelag entstehen. Um diese Risse zu vermeiden werden in einigen Bremsbelägen Nuten (Slots) eingefräst. Zusätzlich werden dadurch Geräusche reduziert und Belag-Verschleiß-Partikel aufgenommen.
Diese Bremsbeläge sind durch spezielle Sekundärmaßnahmen wie Chamfer oder Dämmbleche auf die Einbauposition im Bremssattel und Laufrichtung der Bremsscheibe abgestimmt. Eine sichelförmige Aussparung auf der Rückseite verändert die Andruckposition des kolbenseitigen Bremsbelags. Dadurch werden Geräusche reduziert und die Komforteigenschaften verbessert. Die Laufrichtung wird durch einen Pfeil dargestellt. Spezielle Einbauhinweise sind den jeweiligen Bremsbelägen beigefügt.
Gar nicht hilfreich
Sehr hilfreich