Scheibenwischer-Gummis selbst nachschneiden – keine gute Idee!

Tatsächlich war es früher Gang und Gäbe, die Gummis der Scheibenwischer auszutauschen. Anno dazumal hielten Kfz-Betriebe Meterware vor, die Wischergummis wurden zugeschnitten und neu in die geraden Metall-Haltebügel eingezogen. Wohlgemerkt: Wir sprechen hier von den 50er- und 60er-Jahren. Vom Nachschneiden war deswegen damals auch keine Rede.

Mit der Einführung der ersten Panoramascheiben und dem Verbundsicherheitsglas (VSG) kamen immer mehr gebogene Windschutzscheiben zum Einsatz. Auch die Geometrie der vormals unflexiblen und geraden Scheibenwischer änderte sich. Es folgten Wischer mit Druck- und Krallenbügel, die Wischerblätter passten sich dank der speziellen Metallkonstruktion an die Geometrie der Frontscheibe an.

Seit einigen Jahren haben wir es mit High-Tech-Produkten zu tun, was vielen Verbrauchern und Kunden vielleicht nicht bewusst ist. Zwar verfügen konventionelle Wischer immer noch über einen Halterahmen mit Bügel und Druckgelenken aus Metall. Die meisten modernen Fahrzeuge sind heute jedoch mit sogenannten Flachblatt- beziehungsweise Flachbalken-Wischern ausgestattet. Eine Federschiene drückt dabei den Wischergummi homogen auf die Scheibe, die Aerodynamik ist aufgrund der flachen Bauweise deutlich besser.

Tipp: Klassische Wischer lassen sich oft durch neue Flachbalken-Wischer ersetzen.

Die eigentlichen Wischergummis bestehen aus einer Mischung aus Natur- und synthetischem Kautschuk, sie sind graphitbeschichtet und verfügen über einen UV-Schutz. Sie leisten Schwerstarbeit. Mehrere tausend Liter wischen sie in einem Wischerleben von der Scheibe, entfernen Insekten und Straßenschmutz.

Tipp: Je nach Kilometerleistung und Witterungsbedingungen raten unsere Spezialisten, die Wischerblätter regelmäßig mit einem feuchten Schwamm und etwas Scheibenfrostschutz zu reinigen.

Zusätzlich ist es ratsam, die Windschutzscheibe öfter von Insektenresten zu befreien und die Wischerblätter im Winter nicht als „Eiskratzer“ zu verwenden. Lässt die Wischleistung nach, müssen die Wischerblätter getauscht werden. Unsere Experten empfehlen: beide Wischerblätter einmal im Jahr tauschen.

Einige Anbieter von Schneidwerkzeugen bewerben das Zurechtkürzen der alten, abgenutzten Wischergummis mit speziellen Klingen. Was auf den ersten Blick plausibel klingt, entpuppt sich in der Praxis aber als schwierig und nicht ratsam. Auch mit diesen Werkzeugen gelingt der Schnittvorgang nicht immer. Um ein absolut gerades und sauberes Schnittbild hinzubekommen, ist Fingerspitzengefühl, absolute Sauberkeit und die richtige Gummitemperatur ausschlaggebend. Eine falsche Anwendung macht den Scheibenwischer sofort unbrauchbar.

Selbst, wenn das Kürzen gelingt, wird die aufgebrachte Graphit-Gleitschicht entfernt, was die Knickeigenschaften der Wischlippe und die Wischkantengeometrie verändert. Der Wischer neigt dann zum Rubbeln, das Wischbild ist nicht klar definiert. Von Schleifwerkzeugen, die die Gummilippe „geradeschleifen“ und von Schmutz befreien sollen, sie jedoch im Regelfall nur stark beschädigen, sollten sie Fahrzeughaltern deshalb ebenfalls abraten.

Am Ende des Tages geht es um die Verkehrssicherheit. Da versteht es sich von selbst, dass der Kunde an Wischerblättern nicht selbst rumhantieren sollte. Nur originale und qualitativ hochwertige Produkte garantieren ein perfektes Wischbild. Immerhin forschen und entwickeln unsere Experten seit Jahren an der optimalen Bügelkonstruktion und einer ausgefeilten und haltbaren Gummimischung. Bei Bedarf sollten Sie Ihren Kunden auf jeden Fall dazu raten, neue Scheibenwischer zu montieren.

Und nein, wir raten das nicht nur, weil wir hochwertige Wischerblätter verkaufen, auch wenn wir uns freuen, wenn eines unserer Produkte den Zuschlag Ihrer Kunden bekommt. Am Ende zählt jedoch, dass Sie sie so beraten, dass sie den vollen Durchblick behalten, die Wischergummis zu pflegen, um die Lebensdauer zu verlängern und stets sicher unterwegs sind. Im Übrigen: Vergessen Sie dabei den Heckscheibenwischer nicht!