Fragen rund um LED-Scheinwerfer: Was ihr schon immer wissen wolltet

04-11-2020

Es ist noch nicht lange her, da haben wir zu Hause fleißig unsere alten Lampen mit Glühbirnen gegen moderne Leuchten mit LED-Technologie ausgetauscht. Warum? Weil LED im Vergleich z.B. deutlich energieeffizienter ist. LED bietet aber auch außerhalb der eigenen vier Wände Vorteile, etwa an eurem Truck. Ihr habt es bestimmt schon bemerkt: Beleuchtungslösungen für den Automotive-Bereich wie Scheinwerfer sind immer häufiger mit LED ausgestattet. Auch wir bei HELLA haben einigen unserer Produkte ein Upgrade auf LED spendiert – zum Beispiel unserem Zusatzscheinwerfer Jumbo.

 

Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Ist das Ganze nur ein ausgeklügelter Marketing-Hype, damit bei Herstellern wie uns die Kasse klingelt – oder steckt mehr dahinter? Als Experte auf dem Gebiet der Fahrzeugbeleuchtung wollen wir euch gar nicht mit blumigen Versprechen überreden, sondern euch lieber transparent mit ehrlichen Fakten überzeugen. Deshalb beantworten wir für euch die häufigsten Fragen rund um die LED-Technologie und LED-Scheinwerfer. Los geht’s:

Wo wird LED-Technologie eingesetzt?

Der Einsatz der LED-Technologie für moderne Scheinwerfersysteme gilt als eine der größten Innovationen im Bereich der automobilen Beleuchtung. Seit der Einführung der ersten Lichtfunktionen als hochgesetzte Bremsleuchte Anfang der 1990er-Jahre hat die LED-Technik dabei eine rasante Entwicklung genommen, die ihren derzeitigen Höhepunkt in modernen Lichtsystemen wie dem Matrix HD84 findet. Mittlerweile werden LED-Scheinwerferlösungen in Fahrzeugen nahezu sämtlicher Fahrzeugklassen realisiert – vom Kleinwagen bis zur Oberklasse.

Wie funktioniert die LED-Technik eigentlich?

Verantwortlich für die Lichterzeugung in einer LED ist ein Halbleiterkristall, der bei elektrischer Anregung Licht emittiert. Wie bei den konventionellen Lichtquellen kann die Lichtverteilung auch bei LED-Scheinwerfern entweder durch den Einsatz von Reflexions- oder Projektionssystemen umgesetzt werden. Herausforderung beider Systeme ist unter anderem ein gutes Thermomanagement. Die Verlustleistung der LEDs muss sehr effektiv aus dem LED-Chip abgeführt und an die Umgebung abgegeben werden.

Sind LED-Scheinwerfer wartungsfrei?

LED-Scheinwerfer gelten als nahezu wartungsfrei und sind deutlich länger haltbar als herkömmliche Halogen- oder Xenon-Leuchtmittel. Mit Betriebsdauern von mehreren Tausend Stunden halten Leuchtdioden oft ein Fahrzeugleben lang. Zu einer langen Lebensdauer trägt auch ein ausgeklügeltes Thermomanagement bei – denn ohne dies kommt kein moderner LED-Scheinwerfer aus.

Wie wirkt sich LED im Straßenverkehr aus?

Die tageslichtähnliche Lichtfarbe ist besonders angenehm für das Auge und kann Ermüdungserscheinungen des Fahrers vorbeugen. Durch die starke Lichtleistung und gute Fahrbahnausleuchtung lassen sich Umgebung und Hindernisse schneller und leichter erkennen – ein Sicherheitsvorteil für alle Verkehrsteilnehmer. Dies gilt besonders für hochmoderne LED-Lichtsysteme mit fortschrittlichen Lichtfunktionen.

Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es noch?

Die LED-Technik bietet bei der Fahrzeugentwicklung neue, weitreichende Stylingoptionen – und das sowohl bei Scheinwerfern und Heckleuchten als auch bei der Innenraumbeleuchtung (Ambientebeleuchtung). Fahrzeugherstellern eröffnet sich ein neues Differenzierungspotenzial – Kunden profitieren von einem attraktiven, unverwechselbaren Fahrzeug- und Lichtdesign.

Ist die LED-Technologie energieeffizient?

LEDs bieten gegenüber anderen Leuchtmitteln eine deutlich bessere Energieeffizienz. Dies ist nicht nur aus Kosten-, sondern auch aus Verbrauchsgründen von Bedeutung: Denn durch die zunehmende Verbreitung der Elektromobilität sind in Zukunft Lösungen gefragt, die zur Schonung der Batterieressourcen beitragen. Durch den konsequenten Einsatz der LED-Technologie lassen sich darüber hinaus CO2-Emissionen reduzieren – ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz!

Was genau versteht man unter Diagnose im Zusammenhang mit LED?

Die zunehmende Komplexität der Hightechkomponenten in modernen Fahrzeugen verlangt nach flexiblen Diagnoselösungen. Ohne schnelle Fahrzeugidentifikationen, zuverlässige Fehlerdiagnosen, umfassende Daten- und Bauteileversorgung sowie eine professionelle Unterstützung ist eine erfolgreiche – und aus Werkstattsicht profitable – Fahrzeugreparatur kaum möglich. An dieser Stelle kommen professionelle Diagnosegeräte, beispielsweise die aktuellen Geräte aus der HELLA Gutmann Solutions mega macs Serie, ins Spiel. Diese kommunizieren direkt mit dem Steuergerät des Fahrzeugs, werten Fehlercodes aus, geben Reparaturhinweise, führen Schritt für Schritt durch Kamera- und Matrixscheinwerfer-Kalibrierungen und vieles mehr.

Muss ein LED-Scheinwerfer eingestellt werden?

Das Matrix-LED-Fernlicht muss in bestimmten Situationen neu kalibriert werden, beispielsweise nach Ein-/Ausbau des Scheinwerfers, Austausch der Frontscheibe, Spureinstellung der Hinterachse oder Ein-/Ausbau der Frontkamera. Auch nach einer Einstellung des Abblendlichts ist im Anschluss eine neue Kalibrierung im Frontkamerasystem notwendig, da das Fernlicht in diesem Fall seine Lernwerte verliert.

Wie stellt man LED-Scheinwerfer richtig ein?

Ordnungsgemäß eingestellte Scheinwerfer sind im Straßenverkehr ein absolutes Muss – und sollten daher regelmäßig durch eine Werkstatt gemessen und gegebenenfalls neu eingestellt werden. Nur so dienen sie der Sicht und der Sicherheit. Bis vor Kurzem wurde diese Überprüfung noch an der sogenannten „10-Meter-Wand“ erledigt. Bei dieser Messmethode wird das Fahrzeug in einem Abstand von 10 m vor einer hellen Wand abgestellt, die mit bestimmten Markierungen versehen ist. Anhand dieser Markierungen werden anschließend die Scheinwerfer überprüft bzw. eingestellt.

 

Dies ist bis heute zwar noch eine gesetzlich vorgeschriebene Prüfmethode, sie kommt in der beschriebenen Form aber allenfalls bei der Lichtprüfung von landwirtschaftlichen Fahrzeugen oder Sonderfahrzeugen zur Anwendung, bei welchen sich die Scheinwerfer auf einer hohen Einbauposition befinden. Denn die Nachteile der „10-Meter-Wand“ liegen auf der Hand: Benötigt wird eine relative große, helle sowie freie Wand und dementsprechend viel Platz – beides ist oft insbesondere in kleineren Werkstätten nicht vorhanden. Außerdem stellen heutige moderne Lichtsysteme deutlich höhere Anforderungen an den Messablauf. Die Scheinwerferprüfung und -einstellung wird daher heute nahezu ausschließlich mithilfe von modernen Scheinwerfereinstellgeräten (kurz: SEG) durchgeführt. Derartige Geräte ermöglichen eine schnellere und flexiblere Überprüfung der Lichtverteilung.

Was ist beim Prüfen von Scheinwerfern zu berücksichtigen?

Mit der zunehmenden Verbreitung und Weiterentwicklung neuer Scheinwerfertechnologien und Lichtassistenzsysteme steigen auch die Anforderungen an das Prüfen und Einstellen der Scheinwerfer. Dies betrifft einerseits die Scheinwerfereinstellgeräte – zum anderen aber auch die Messumgebung. Um eine höhere Genauigkeit beim Vermessen und bei der Einstellung der Scheinwerfer zu gewährleisten, wurde in Deutschland eine Richtlinie geschaffen. Diese beinhaltet genaue Vorgaben an die korrekte Einrichtung eines normierten Scheinwerfereinstellplatzes.

Was gibt es Weiteres zu beachten?

Mit der rasanten Entwicklung moderner Lichtsysteme steigen auch die Anforderungen an die Werkstätten. Denn nur korrekt justierte (Radar-) Sensoren und Kameras ermöglichen die reibungslose Funktion der technischen Assistenzsysteme. Moderne LED-Scheinwerfer benötigen teilweise besondere Schritte bei der Messung bzw. Einstellung.

 

Einen Überblick über die dazu nötige Werkstattausrüstung sowie viele Praxistipps rund um das Thema LED-Scheinwerfer bei Fahrzeugen findet ihr 24/7 online unter https://www.hella.com/techworld/de/Technik/Beleuchtung/LED-Scheinwerfer-833/