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Prima Klima in der Sommerhitze

15-07-2019

Wenn’s auf der Straße mal wieder heiß her geht und die Sonne auf die Windschutzscheibe brennt, ist eine Klimaanlage eine gute Sache. Doch sie sorgt nicht nur für kühle Luft im Fahrerhaus. Auch in Sachen Sicherheit ist sie nicht zu unterschätzen, wie die Wissenschaftler der Gesamthochschule Wuppertal (Deutschland) schon vor einiger Zeit nachgewiesen haben. Sie analysierten im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen den Zusammenhang zwischen Innenraumtemperatur und Unfallrisiko. Das Ergebnis: Bereits bei einer Innenraumtemperatur von 27 Grad steigt das Risiko für einen Unfall innerorts um elf Prozent. Bei 32 Grad ist das Risiko schon fast ein Viertel höher. Die Gründe sind naheliegend: Man ermüdet bei höheren Temperaturen schneller und wird dadurch auch unkonzentrierter.

 

Klimaanlage als Bakterienfalle
Eine gut funktionierende Klimaanlage ist also wichtig für Sicherheit und Wohlbefinden. Wobei die Einschränkung „gut funktionierend“ entscheidend ist. Ist die Klimaanlage nicht gewartet, stellt sie ein massives Gesundheitsrisiko dar. Das liegt wesentlich am so genannten Verdampfer, einem wichtigen Bestandteil der Klimaanlage. Er wird im Betrieb feucht, was in Kombination mit der dunklen und feuchten Umgebung im Inneren der Anlage den idealen Nährboden für Bakterien und Pilze bildet. Diese gelangen durch die Luftzirkulation in den Fahrzeuginnenraum und können tränende Augen, trockenen Hals sowie Nieß- und Hustenreiz verursachen.  

 

So wird die Klimaanlage wieder sauber
Mit regelmäßiger Aufmerksamkeit vermeidet ihr, dass die Klimaanlage zur Bakterienschleuder wird. So raten Spezialisten, bei Nutzfahrzeugen alle sechs Monate einen Klima-Check durchzuführen. Dabei wird neben einer Sichtprüfung auch die Funktions- und Leistungsfähigkeit kontrolliert. Sollte nämlich durch ein kleines Leck Kältemittel entweichen, wird die Kühlfunktion eingeschränkt – was bedeutet, dass die Klimaanlage zunehmend weniger in der Lage ist, ihrer eigentlichen Aufgabe nachzukommen. Ihr merkt es beim Fahren daran, dass sich die Kühlleistung reduziert. Beim Klima-Check wird zudem auch der Innenraumfilter getauscht, dessen Aufnahmefähigkeit nach einem halben Jahr meist erschöpft ist. Außerdem wird der Verdampfer gereinigt und desinfiziert und so von Bakterien und Pilznestern befreit. Wer überdies einmal jährlich einen Klima-Service durchführen lässt, bekommt neben dem Kältemittel auch den Filtertrockner gewechselt. Letzterer ist ein weiterer Baustein, um im Innenraum für gutes Klima zu sorgen.

 

Es lohnt sich für alle Beteiligten
Inspektionen an der Klimaanlage stoßen leider immer noch allzu häufig auf Unverständnis. Ein oft zu hörender Kommentar ist dabei, dass der heimische Kühlschrank schließlich auch keinen Service brauche. Das ist zwar richtig, und vom Grundprinzip arbeiten beide Geräte gleich. Doch während der Kältekreislauf bei einem Standgerät extrem kompakt ist, verläuft er im Fahrzeug über viel längere Leitungen, was die Anfälligkeit erhöht. Außerdem sorgen die ständigen Vibrationen des Motors und die Erschütterungen des Fahrzeugs sowie die stark schwankenden Außentemperaturen für eine deutlich höhere Defektanfälligkeit.
Das Wichtigste bleibt allerdings der gesundheitliche Aspekt. Als Fahrer betrifft euch das unmittelbar – und nicht zu vergessen: Wenn etwas passiert, sind die Ausfallkosten des Lkw deutlich höher als die Kosten für den Klima-Check.